Verliebt in die Robotik
TUC-Absolventin Maja Riedel ist eine der Protagonistinnen der World Robot Olympiad in der Chemnitzer Region
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TUC-Absolventin Maja Riedel brachte die WRO 2014 nach Chemnitz und engagiert sich seit dieser Zeit für die Organisation deises Wettbewerbs. Foto: privat
Maja Riedel liebt alles, was mit MINT – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – zu tun hat. „Das hat mich schon immer begeistert und begleitet“, sagt die Absolventin der Technischen Universität Chemnitz, die heute als Entwicklungsingenieurin bei der IAV Stollberg tätig ist. In der Schule wählte sie den Mathe-Leistungskurs, ein Studium der Angewandten Informatik an der TU Chemnitz lag danach auf der Hand. Im Anschluss blieb sie an der Universität und arbeitete erst an der Fakultät für Elektrotechnik und INformationstechnik, bevor sie im Jahr 2013 die RoboSchool im damaligen Projekt TU4U übernahm. „Und dann kam 2014 eine Vertreterin von TECHNIK BEGEISTERT e. V. – das ist der Verein, der die World Robot Olympiad deutschlandweit organisiert – auf mich zu. Sie meinte, dass das cool ist, was wir an der TU machen und ob ich nicht Lust hätte, das mit der WRO auch in Chemnitz voranzutreiben. Denn im Osten Deutschlands gab es da noch gar keinen Wettbewerb”, erinnert sich Riedel an die Anfrage und auch an ihre Antwort: „Klar, geht los!“
Um besonders viele Kinder anzusprechen und für Robotik zu begeistern, ist das Angebot der WRO breit gefächert. Nach oben hin geht’s bis zum autonomen Fahren. „Da gibt es ein Spielfeld mit Elementen drauf, bunte Klötze, Striche – das ist jedes Jahr anders. Die Aufgabe besteht dann zum Beispiel darin, den roten Klotz auf das blaue Feld zu schieben. In einem Team mit maximal drei Schülerinnen und Schüler muss dann im Vorfeld des Wettbewerbs ein Roboter entwickelt werden, der diese Aufgabe lösen kann. Dazu gehört die Konzeption, die Programmierung und natürlich auch das Bauen der Maschine“, beschreibt Riedel die Prozedur.
Die Motivation teilzunehmen, ist dabei ganz unterschiedlich. „Manche machen mit, weil die Eltern sagen, dass das was Cooles ist. Andere wiederum sind schon von klein auf fasziniert von Technik. Die wollen gucken, was alles geht”, erzählt Riedel. „Kinder und Jugendliche sind noch so begeisterungsfähig. Es nimmt zwar ab, je älter sie werden, aber es ist schön zu beobachten, wenn sie mit ihren Augen die Welt entdecken.“ Besonders stolz ist Riedel, wenn ehemalige Robo-Schülerinnen und Schüler ein MINT-Fach studieren und sie sie auf ihrem Weg dahin begleiten und bestärken konnte. „Ich hatte auch eine Robo-Schülerin dabei, die später Medizin studierte und jetzt Ärztin ist. Sie wollte aber vor ihrem Abi einfach mal in die Richtung schnuppern”, erinnert sie sich.
Kinder und Jugendliche für die Roboter-Olympiade zu gewinnen, ist leider nicht mehr so einfach wie vor einigen Jahren. „Als ich noch die RoboSchool innehatte, war das der direkte Draht zu den Kindern. Ich konnte die WRO vorstellen und dann führte eins zum anderen.“ Nun fehle diese Verbindung in die Schulen. Das erschwere die Gewinnung neuer Kinder für die Sache immens. „Wir versuchen jetzt über Familien, Freunde, Bekannte oder die Öffentlichkeit zu gehen. Ich schreibe Schulen an, die zum Beispiel schon eine Robotik-AG haben. Aber ich nehme jeden Strohhalm und gucke, was passiert”, schildert Riedel die aktuelle Situation. Keine leichte Aufgabe. Aber wer für seine Sache brennt wie Maja Riedel, der kämpft auch dafür – und freut sich über jede Unterstützung.
Jetzt freut sich die junge Frau sehr auf den 17. Mai 2025, wenn sie beim regionalen Vorausscheid zur „World Robot Olympiad“ an der TU Chemnitz wieder auf viele technikbegeisterte Schülerinnen und Schüler trifft.
(Quelle: Projekt „MINTSportRegion“ des ICM − Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e. V.)
Mario Steinebach
05.05.2025